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Erfolgreiche Exkursion zu den Kiebitzen im Ammertal

Am vergangenen Sonntagvormittag konnte Vorstandssprecher Thomas Klett zehn Mitglieder der NABU Grupe Nehren und einen Gast zur Kiebitzexkursion ins Ammertal begüßen.

 

In Fahrgemeinschaften fuhren wir von Tübngen komend Richtung Unterjesingen. Bei der Abzweigung "Schwarzlocher Hof" kommt man zu der Kiliansbrücke, von dort kann der Kiebitzacker im Wiesbrunnen gut eingesehen werden. Dort weartete schon unser NABU Mitglied Frau Ines Aust, um uns über das von ir selbst betreute Projekt "Wiederansiedlung des Kiebtz im Ammertal" aus erster Hand zu informieren. Frau Aust arbeitet im Regierungspräsidium Tübingen im Referat Naturschutz das zusammen mit der Naturschutzbehörde des Landratsats der Stadt Tübingen und der NABU Gruppe Tübingen Träger des Projekts ist.

 

Die Kiebitz war in den sechziger Jahren im Ammertal und im Neckartal weit verbreitet, aber durch Trockenlegungen der Äcker, duch Gehölzentwicklung und zunehmender Fuchspopulationen haben die Bestände drastisch abgenommen und schließlich war der Kiebitz als Brutvogel verschwunden. "Natua 2000" war die Initialzündung für die Wiederansiedlung des  Kiebitz im Ammertal. Das Land hat die 13 ha große Ackerfläche beim "Schwarzlocher Hof" erworben. Als erste Maßnahme wurden die Drainagen entfernt, um Wedervernässung zu ermöglichen und um wassergefüllte Mulden, sogenannte "Bänke" entstehen zu lassen. Diese benötigt der Kiebitz, um seine Jungen großzuziehen und um Nahrung zu finden.  Die Stadt Tübingen ließ die Gehölze in der Projektflche entlang der Ammer zur Wiederherstellung des Offenlandcharakters roden, denn der Kiebitz sucht nur gehölzfreie Feldfluren auf.

Schon 2022 konnten gleich mehrere Kiebitzfamilien auf der Fläche beobachtet und mindestens drei erfolgreiche Bruten mit Jungtieren dokumentiert werden. Seit Frühjahr 2023 wird der Kiebitzacker durch Wasserbüffel beweidet. Sie halten die Vegetation kurz und schaffen offene Bodenstellen, in denen die Vögel nach Nahrung stochern. Um den Kiebitz und seine Nester vor Bodenprädatoren wie dem Fuchs zu schützen, aber auch zum Schutz vor freiilaufenden Hunden und um die Rinder an Ort und Stelle zu halten, wurde die gesamte Weidefläche mit elektrischen Schafnetzen umzäunt. Der von dem Kiebitzprojekt überzeugte und sehr engagierte Vertragslandwirt kontrolliert zwei Mal täglich die Weidezäune - ein immenser Aufwand, aber nur so kann die Wiederansiedlung des Kiebitz erfolgreich gelingen.

Die Graswege in dem Bereich können natürlich nicht mehr begangen werden, aber von der Kiliansbrücke aus können mit etwas Glück Wasserbüffel und Kiebitze beobachtet werden. Um die Balz der Kiebitze zu beobachten war es zu spät im Jahr, aber wir konnten immer wieder einen Kiebitz auffliegen sehen und mit dem Fernglas erspähen. Die Wasserbüffel zeigten sich nur von der Ferne. Auf der Wasserfläche unterhalb der Kiliansbrücke tummelten sich verschiedene Enten und Wasserfrösche quakten gut getarnt. Ein paar Rostgänse und Silberreiher waren weitere Highlights unserer Exkursion. Ein herzliches Dank an Ines Aust für die interessante und umfangreiche Schilderung des Projekts Kiebitzacker.

Zum Abschuss kehrten wir noch in den "Schwarzlocher Hof" ein und freuten uns an diesem sommerlichen Frühlingstag am einmaligen Blick übers Ammertal, wo das laute "Kiewitt" der Kiebitze wieder gehört werden kann.